Tansania

Im Jahr 1964 beschlossen Tanganjika und das Sultanat Sansibar, zwei erst wenige Jahre zuvor unabhängig gewordene Entitäten, die Fusion zu einem einzigen Staat, dem es zu jenem Zeitpunkt nur noch darum ging, sich einen Namen zu geben. Die Wahl fiel auf die Zusammenführung der beiden ursprünglichen Namen. So entstand am 26. April 1964 Tansania. In diesem neu entstandenen afrikanischen Staat wurde 1968 der Gombe-Stream-Nationalpark gegründet, angestoßen durch die Bemühungen einer jungen englischen Ethologin und Anthropologin, Jane Goodall. Goodalls Studien über die Primatengemeinschaft des Gombe-Stream-Parks sind bis heute ein Grundpfeiler der einschlägigen wissenschaftlichen Literatur.

Dank der Lage an einem strategischen Punkt an der Ostküste des afrikanischen Kontinents war das Gebiet des heutigen Tansania jahrhundertelang der Kreuzungspunkt einer Reihe von Handels-, Austausch- und Verbindungswegen zwischen der arabischen, persischen und der Bantu-Welt.

Erst im 19. Jahrhundert begannen die Menschen der westlichen Welt, das Gebiet des heutigen Tansania systematisch zu erkunden. Besonders die Forschungen von David Livingstone auf der Suche nach den Quellen des Nils erregten Aufmerksamkeit.

Heute ist Tansania ein Land mit einem riesigen Territorium und reich an weltweit einzigartigen Landschaften. Im Nordosten, der hauptsächlich gebirgig ist, befindet sich der Kilimandscharo, der höchste Gipfel des afrikanischen Kontinents. Ebenfalls im Norden, aber auf der Westseite, beginnt die Region der großen Seen. Dort finden wir den Viktoriasee und den Tanganjikasee. Es sind jedoch die Naturparks, die Tansania so einzigartig auf der Welt machen. Der Serengeti-Nationalpark, der berühmte Ngorongoro, das Selous-Reservat, der Mikumi-Park und der bereits erwähnte Gombe-Stream-Park.

Tansania ist ein großes Land mit einem riesigen Naturerbe und einer wachsenden Bevölkerung. Wir glauben, dass eine nachhaltige Entwicklung des Landes mit einer Achtung für die Umwelt und einem angemessenen Gleichgewicht mit der Nutzung der Ressourcen, die diese den Menschen vor Ort bieten kann, einhergehen muss. Deshalb haben wir uns entschieden, uns bei der Entwicklung unserer Projekte auf Tansania zu konzentrieren, um sowohl die Arbeit zur Erhaltung der natürlichen Umwelt als auch die Integration von Bäumen in lokale landwirtschaftliche Systeme zu fördern.

Der erste Aspekt unserer Arbeit ist daher die Ausbildung. In diesem Sinne ist anzumerken, dass in vielen landwirtschaftlich geprägten Gebieten des Landes das Wissen über Agroforstsysteme und deren traditionelle Anwendung ein wichtiger Wert ist, der es uns ermöglicht, mit den lokalen Communitys zusammenzuarbeiten.

Die Weitläufigkeit des Landes und die Vielfalt seiner Landschaften sind Faktoren, die unterschiedliche Projekte und auch das Experimentieren mit neuen Vorgehensweisen ermöglichen. In Tansania haben wir die ersten Projekte entwickelt, in denen wir die Imkerei einbezogen haben, um die Biodiversität des Ortes zu bereichern und alternative Einkommensmöglichkeiten zu bieten. Wenn es um die Erhaltung und Wiederherstellung natürlicher Umgebungen geht, greifen wir durch die Anpflanzung von Mangroven ein.

Dies geschieht zusätzlich zur Arbeit an Agroforstsystemen, die Gartenbau- und Saisonkulturen mit Obst- und Waldbäumen ergänzen. Besonders interessant ist, dass viele der Waldbaumarten, die wir in Tansania anpflanzen, Früchte tragen, die aufgrund ihrer vielfältigen Eigenschaften traditionell vielseitig genutzt werden und nun auch kommerzielle Absatzmärkte von großem Interesse finden. Dies ist beispielsweise beim Niembaum der Fall.