Italien

Goethes Worte sind die eines Intellektuellen, der sich an der Wende vom 18. zum 19. Jahrhundert auf seiner eigenen Grand Tour -- einer Reise zur kulturellen Bildung -- zu den bedeutendsten Stätten der europäischen Geschichte befand. Während in den vorhergegangenen Jahrhunderten eine Reise nach Italien normalerweise in Rom endete, verbreitete sich ab Mitte des 18. Jahrhunderts der Brauch, weiter nach Süden zu fahren; nach Neapel, wo inzwischen die Entdeckung von Herculaneum und Pompeji großes Interesse geweckt hatte, und nach Sizilien. Goethe hat auf seiner Reise Italien von Nord nach Süd durchquert, die Gegenden eines Landes, das Jahrtausende alte Geschichten bewahrt, die in vielen Schichten über lange Zeiträume bis in unsere Tage reichen.

Die Geschichte Italiens ist, ebenso wie seine Gegenwart, die eines europäischen Landes, das zur Aufbau der europäischen Idee beigetragen hat, sein nahezu gesamtes Territorium jedoch bis ins Herz des Mittelmeers ausstreckt.

Italien wird üblicherweise als Halbinsel definiert, in Wirklichkeit gibt es neben der Halbinsel auch den kontinentalen Bereich und die Inseln, die zu diesem Land gehören, das trotz seiner relativ geringen Größe äußerst vielfältig ist. Das Land ist überwiegend hügelig (41,6 %). Die Berge machen etwa 35 % und die Ebenen 23,2 % der Fläche aus.

Italien hat sich im vergangenen Jahrhundert von einem überwiegend landwirtschaftlich geprägten Land zu einem der am stärksten industrialisierten Länder der Welt entwickelt. Heute arbeiten in der Landwirtschaft weniger als 4 % der Beschäftigten des Landes. Und auch die Verteilung der Einwohner entspricht der eines Territoriums mit einer recht hohen Bevölkerungsdichte (fast 200 Einwohner pro km²), in dem nur 24,5 % in ländlichen Gebieten leben, während die restlichen 75,5 % in Großstädten oder mittelgroßen Städten leben.

Italien ist nicht nur das Land, in dem Treedom 2010 gegründet wurde, es ist auch eines der Länder, in denen wir Bäume pflanzen. Es handelt sich dabei um eine begrenzte Anzahl von Projekten, die deshalb aber nicht weniger wichtig sind.

Auch die Projekte, die wir in Italien durchführen, folgen unserer Philosophie, soziale und ökologische Vorteile zu erzielen. Nur in einem anderen Kontext.

Während sich der ökologische Nutzen auch in Italien durch das Pflanzen neuer Bäume verwirklicht, ist für den sozialen Nutzen die Wahl unserer Projektpartner entscheidend. Hierbei handelt es sich um Vereinigungen, gemeinnützige Organisationen und soziale Genossenschaften (wir arbeiten nicht mit privaten Einrichtungen zusammen), die beispielsweise Menschen einbeziehen, die Schwierigkeiten bei ihren Tätigkeiten haben, oder vom organisierten Verbrechen beschlagnahmte Gebiete wieder aufbauen. Das Ziel ist es, Projekte von großem sozialen Wert zu unterstützen.

Die Projekte, die im Laufe der Zeit in Italien durchgeführt wurden, haben Treedom dazu gebracht, mit Organisationen zusammenzuarbeiten, die sich auf verschiedenen Gebieten engagieren. Eine der ersten war die mit der Cooperativa Beppe Montana. Sie wurde 2010 gegründet und ist die erste Libera Terra-Genossenschaft auf Land in der Provinz Catania. Ihr Anliegen ist die soziale und produktive Rückgewinnung der von der Mafia befreiten Grundstücke, um qualitativ hochwertige Produkte zu erzeugen, und zwar mit Methoden, die die Umwelt und die Würde des Menschen respektieren. Es wurden nahezu 7.000 Bäume gepflanzt, die einen ökologischen und sozialen Nutzen bringen -- vor allem im Hinblick auf die Sicherung von Rechtsstaatlichkeit und Gerechtigkeit.

Weitere Projekte wurden zum Beispiel in der Region Veneto durchgeführt, um die Wiederaufforstung eines der im Jahr 2018 vom Sturm Vaia betroffenen Gebiete zu unterstützen, und in der Basilikata, in der malerischen Kulisse des Parks der Felsenkirchen von Matera.